Die digitale Zukunft der Tourismuswirtschaft wurde am diesjährigen Brennpunkt eTourismus der Fachhochschule Salzburg beleuchtet – Trends & innovative Ansätze präsentiert, aber auch kritische Fragen gestellt. Hier einige Veranstaltungssplitter zum Weiterdenken!

Einer der besten Treffpunkte für innovative TouristikerInnen ist der jährliche Brennpunkt eTourism der Fachhochschule Salzburg. Dieses Jahr stand die Digitalisierung der Tourismuswirtschaft im Mittelpunkt. Leadership im digitalen Zeitalter, touristische Geschäftsmodelle im 21. Jhdt. und Marketing 4.0 – dazu warfen hervorragende Referenten einen Blick in die digitale Zukunft.

Zusammenfassend werden wir TouristikerInnen uns in den kommenden Jahren verstärkt mit folgenden Kernthemen beschäftigen müssen:

  • Digitale Reisedestinationen
  • SEO-Optimierung
  • Digital Influencer Marketing (Social Media, Blogs, youtube, …)
  • Travelblogging
  • Digitale Disruption (grundlegende Revolutionen)
  • Der Gast als Individiuum anstatt Zielgruppen
  • Selfies

Ist Digitalisierung als Generallösung ein Erfolgsgarant?

Hierzu ein klares NEIN. Trotz aller innovativen Entwicklungen im Bereich „Digitalisierung“ geht es im Tourismus noch immer mehr um das Warum und Wie, anstatt um das Was. Im Klartext: Warum wird eine Dienstleistung erbracht bzw. wie wird eine Dienstleistung erbracht. Der Entrepreneur und Leadership-Service-Experte Carsten K. Rath nannte drei Begriffe, die abseits aller technischen Fortschritte Garanten für Erfolg im Tourismus sind:  Empathie, Freiheit, Leidenschaft!

Was bedeutet das für die Praxis? Man muss sich in den Gast hineinversetzen können. Man muss die Freiheit haben, um individuell auf den Gast eingehen zu können. Und man muss mit Herzblut dabei sein. Kurz und bündig „Man muss Menschen mögen“ .

Von Carsten K. Rath auf den Punkt gebracht: „Die Summe der positiven Geschichten, die Ihre Kunden über Ihre Mitarbeiter und Ihr Unternehmen erzählen, ist Ihr Markenwert.“ Einfach zum Nachdenken!


Offenherzigkeit als Innovationstreiber

Ein weiterer Höhepunkt war der Einblick von Dr. Michael Bartl, CEO der HYVE AG, in die Welt der digitalen Disruptionen. Unter disruptiven Lösungen versteht man Innovationen, die bestehende Technologien, Produkte oder Dienstleistungen grundlegend revolutionieren oder sogar komplett ersetzen.

Die Gretchenfrage ist: Wie kommt man zu solchen Ideen? Ein Ansatz ist Open-Innovation, d.h. der Entwicklungsprozess wird nach außen geöffnet, um so zusätzliche Bedürfnisse und andere Sichtweisen bzw. Lösungsansätze zu erkennen. Wer zukünftig „eine neue Offenheit“ in seiner Produktentwicklung praktiziert, wird rascher zu besseren und kreativeren Lösungen kommen.

Ein hervorragendes Beispiel dazu ist www.openinnovation-suedtirol.it . In diesem Fall nützen Unternehmen eine Plattform als Quelle der Inspiration und Kreativität. Ein spannender Ansatz!

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Autor: Eckart Mandler   Datum: 26.11.2016
Fotos: shutterstock